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Die Spätfolgen von Tschernobyl

Der Supergau von Tschernobyl: Am 26. April 1986 ereignete sich in Folge einer Kernschmelze und Explosion im Block 4 des Reaktors der Supergau von Tschernobyl.

Am 26. April 1986 ereignete sich in Folge einer Kernschmelze und Explosion im Block 4 des Reaktors der Supergau von Tschernobyl - rund 300 Kilometer von Bila Zerkwa entfernt. Noch heute leiden die Menschen in der Ukraine, besonders in der Region von Bila Zerkwa, unter den Spätfolgen einer der schlimmsten Reaktor-Katastrophen der Geschichte.

Noch immer kämpfen die  Opfer des Supergaus für ihre staatliche Anerkennung. Die ukrainische Regierung fühlt sich nicht verantwortlich. Die Öffentlichkeit scheint die Opfer von Tschernobyl längst vergessen zu haben.


Bereits wenige Stunden nach der Reaktorkatastrophe wurden viele Hundert junge Soldaten, Feuerwehrleute und Polizisten in den Reaktor geschickt, um "aufzuräumen". Die jungen Männer und Frauen - darunter viele Jugendliche - wussten damals nicht, welcher Lebensgefahr sie ausgesetzt wurden. Man hatte ihnen lediglich eine Sonderzahlung versprochen.

Die, die nicht sofort während oder kurz nach ihrem Einsatz im Reaktor starben, leiden Heute unter den Folgen der immensen radioaktiven Strahlung. Die Spätfolgen sind in erster Linie Krebserkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Gefäßerkrankungen und Erkrankungen der inneren Organe.

Lange Zeit leugnete die sowjetische Regierung das Ausmaß der Katastrophe. In der Folge wurden auch die ehemaligen Liquidatoren allein gelassen. Mit der Unabhängigkeit der Ukraine hat sich daran nichts geändert. Die Invalidenrente dieser Menschen ist so gering, dass sie sich kaum ihre teuere medizinische Behandlung leisten können - von staatlicher Unterstützung keine Spur.

In Bila Zerkwa haben sich einige von ihnen zusammen getan, um gemeinsam in einem Verein für mehr Unterstützung zu kämpfen. Die Stiftung Hof Schlüter stellt dem Verein unter anderem einen Minibus aus Deutschland für Arzt- und Krankenhausbesuche zur Verfügung.

Noch heute erinnern sich in Bila Zerkwa viele Menschen daran, dass damals, nach der Katastrophe, Straßen und ganze Häuserzeilen mit schwarzem "Staub" bedeckt waren - Folgen des Abregnens der radioaktiven Wolke über der Stadt. Und bis Heute ist die Krebsrate nicht zuletzt wegen des radonhaltigen Wassers in der Stadt überdurchschnittlich hoch. Eine hohe Krebsrate und Fehlbildungen bei Neugeborenen sind die Folgen.

In der Ukraine ist eine kostenlose medizinische Behandlung im Gesetz festgeschrieben. Die Realität sieht anders aus. Wer operiert werden muss, Medikamente braucht, muss selbst bezahlen, und das können die meisten Ukrainer nicht. Um so wichtiger ist hier unser aller humaniäres Engagement für die Opfer.



Die Spätfolgen des Supergau: Die Krebsrate bei Kindern ist nach wie vor hoch

Maxim mit seiner Mutter in der Kiewer Kinder-Krebsklinik: Der kleine Maxim musste sterben, weil seine Eltern sich die Leukämie-Behandlung ihres Sohnes nicht mehr leisten konnten. In der Ukraine kostet eine Chemo-Therapie etwa 3000 Euro – für die meisten Ukrainer eine unerschwingliche Summe. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters liegt unter 100 Euro im Monat.



Die Stiftung Hof Schlüter hilft:

Projekte in der Ukraine und in Deutschland:

  • Unterstützung des Vereins der Tschernobyl-Veteranen in Bila Zerkwa
  • Organisation und finanzielle Unterstützung bei Operationen für missgebildete Kinder